Das Wichtigste vorab: Echte Leitbeschwerden im Sinne krebstypischer Beschwerden gibt es kaum. Fast alle bei Krebs auftretenden Beschwerden können auch bei harmlosen Erkrankungen auftreten. Und: Frühzeichen sind selten. Das ist ein wesentlicher Grund für die nach wie vor in der Regel späte Diagnose von Krebserkrankungen.
Tumoren beeinträchtigen durch ihr Wachstum umgebende Strukturen und können dadurch zu Beschwerden führen. So kann z. B. ein Bauchspeicheldrüsenkrebs die Gallenwege zusammendrücken und durch den Gallenstau mit nachfolgendem Gallenübertritt ins Blut die Haut gelb werden lassen. Ein Darmtumor kann in die Darmlichtung hinein bluten und so zu sichtbaren Blutbeimengungen im Stuhl führen. Tumoren können auch durch Produktion von Hormonen oder anderen Botenstoffen, Veränderungen der Blutgerinnung oder Immunvorgänge „Fernwirkungen“ haben, die als paraneoplastische Symptome (Paraneoplasien) bezeichnet werden. Beispiel ist ein Cushing-Syndrom bei Lungenkrebs, auch Muskelbeschwerden, Hautveränderungen und Nervenstörungen sind relativ häufig. Im weiteren Sinne werden auch die Allgemeinerscheinungen bei fortgeschrittenen Krebsleiden, z. B. allgemeine Erschöpfung oder Gewichtsverlust, dazu gerechnet.
Trotzdem können Warnzeichen formuliert werden, die sicherheitshalber vom Arzt abgeklärt werden sollten: