Die Kiefer ist aus deutschen Wäldern kaum wegzudenken. Und auch in der Phytotherapie hat sie ihren festen Platz – vor allem zur Erkältungszeit. Kiefernnadelöl wirkt schleimverflüssigend, durchblutungsfördernd und leicht keimreduzierend. Deshalb wird es äußerlich oder inhalativ gegen Erkältungen eingesetzt. Das Einreiben mit Kiefernnadelöl auf der Brust ist besonders beliebt: Die Wirkstoffe werden dann sowohl über die Haut als auch über die Atemwege aufgenommen. Entsprechende Einreibungen sind auch für Säuglinge und Kleinkinder gut verträglich – vorausgesetzt die Einreibung enthält kein Kampfer oder Menthol. In Fertigpräparaten wird Kiefernnadelöl oft mit Eukalyptusöl kombiniert. Aufgrund seiner durchblutungsfördernden Wirkung helfen Einreibungen mit Kiefernnadelöl auch bei Muskelschmerzen oder Prellungen. Wissenschaftlicher Name: Pinus sylvestris. Charakteristik Die Kiefer ist ein immergrüner Nadelbaum mit rotbrauner Rinde. Bis zu 40 m wächst sie in die Höhe und ihre Nadeln erreichen eine Länge von bis zu 6 cm. Die Blütezeit liegt in Mai und Juni. Ihre männlichen Blüten sind schwefelgelb, weibliche purpurrot. Die Kiefernzapfen erreichen eine Länge von 3–6 cm. Die Kiefer hat ein sehr weites Verbreitungsgebiet mit Schwerpunkten in Europa, West- und Nordasien. Medizinisch verwendet wird vor allem das Kiefernnadelöl. Anwendungsbereiche Innerliche Anwendung: bei Atemwegsentzündungen Äußere Anwendung: als Einreibung bei Atemwegsentzündungen, rheumatischen Beschwerden, Nervenscherzen, Muskelkater, Prellungen Kosmetik: als Zusatz von Schaumbädern und Badesalzen Sonstige Verwendung: Bau- und Möbelwerkstoff, Brennholz, Rohstoff für die Papierindustrie Dosierung Inhalation: 2 g Öl in 2 Tassen heißes Wasser geben und die Dämpfe mehrmals täglich einatmenEinreibung: mehrmals täglich mit Salbe (Fertigpräparat) einreiben Risiken und Nebenwirkungen Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge sind nicht bekannt. An Haut und Schleimhäuten können jedoch Reizungen auftreten. Inhalationen mit ätherischen Ölen können vor allem bei Kindern leicht zu Bronchospasmen (Verkrampfung der Bronchialmuskulatur) führen. Sie sollten deshalb bei Kindern mit Pseudokrupp, Asthma oder Keuchhusten nicht durchgeführt werden. Einreibungen werden im Allgemeinen besser vertragen. Quelle: Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke: Heilpflanzen CD-ROM (Herbal Remedies), 2003 MedPharmUlrike Weber-Fina: Phyto-Steckbrief Eisenkraut. In: PTA heute, Nr. 1+2, Januar 2014, S. 68–69